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Marius Gaus gewinnt den ersten Preis im Regionalwettbewerb mit dem Projekt „Local Light Absorber”

„Jugend forscht” ist Deutschlands bekanntester Nachwuchswettbewerb. Ziel ist, Jugendliche für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik zu begeistern, Talente zu finden und zu fördern. Pro Jahr gibt es bundesweit 120 Wettbewerbe.

Auch Marius Gaus, einer unserer Studenten, hat sich der Herausforderung gestellt und uns alle mit seinem ERSTEN PREIS im Regionalwettbewerb sehr stolz gemacht.

Im Straßenverkehr entstehen etwa zwei Drittel aller auf Witterungsverhältnisse zurückzuführende Unfälle wegen Sonnenblendung. Jeder Autofahrer kennt die Situation, wenn man von der Sonne geblendet wird, obwohl man die Sonnenblende heruntergeklappt hat. Diese Blende hat bei sehr tief stehender Sonne keine Funktion mehr, außerdem verdeckt sie einen großen Teil der Sicht. Autobauer versuchten, diese Probleme mit abblendbaren Scheiben zu lösen. Diese Technik erkennt helles Licht und verdunkelt die gesamte Windschutzscheibe, sodass der Fahrer nicht geblendet wird. Dabei gibt es aber, wie auch mit der Sonnenbrille, das Problem, dass das gesamte Sichtfeld verdunkelt wird und der Fahrer dadurch bereits dunkle Stellen noch schlechter erkennen kann.

„Ich hatte mir schon vor einigen Jahren überlegt, wie es möglich wäre, dieses Problem zu lösen”, erzählt Marius Gaus. „Dabei hatte ich die Idee, nur den Bereich abzudunkeln, an dem der Fahrer wirklich geblendet wird und den Rest der Windschutzscheibe komplett transparent zu lassen. Mein Projekt „Local Light Absorber” erfasst während der Autofahrt mit einer Kamera Lichtquellen, die den Fahrer blenden, und dunkelt diese durch eine lokale Abblendung der Windschutzscheibe ab. Dabei werden andere, womöglich dunkle Bereiche im Sichtfeld nicht abgeblendet, was insgesamt die Fahrsicherheit erhöht. Ich habe ein Modell von einer Windschutzscheibe gebaut. In der Windschutzscheibe ist ein LCD-Panel eingebaut, das von einem Computer, der die Kamerabilder verarbeitet, angesteuert wird.”

„Das Panel eines LCDs (Das Bauteil in einem Monitor, das die Farben macht) ist wie eine durchsichtige Scheibe, die ihre Farbe ändern kann. Weil es durchsichtig ist, kann ich es hinter der Windschutzscheibe befestigen, um die Windschutzscheibe an der benötigten Position zu verdunkeln”, erklärt Marius Gaus weiter.

„Es wird dort einfach ein schwarzer Punkt angezeigt, damit kein Licht mehr durch die Scheibe kommt. Ich habe ein Programm geschrieben, das die Bilder der Kamera auswertet und das LCD an der passenden Stelle abdunkelt. Weil ich weder die finanziellen noch die technischen Möglichkeiten habe, ein LCD-Panel in die Windschutzscheibe eines realen Autos einzubauen, musste ich das Projekt auf ein kleineres Modell einschränken, das aber genau die gleichen Funktionen hat.

Das Modell der lokal abblendenden Windschutzscheibe soll durch Vermeidung einer Blendung des Fahrers während der Fahrt die Sicherheit im Straßenverkehr erhöhen. Bis eine solche Technik aber in ein Auto eingebaut werden kann, ist es noch ein langer Weg. Der Preis wird am Anfang, wie bei jeder neuen Technik im Auto, sehr hoch sein.

Ich habe mit diesem Projekt schon beim Wettbewerb ‚Jugend forscht 2020’ teilgenommen und im Regionalwettbewerb den ersten Platz gewonnen. Leider wurde der darauffolgende Landeswettbewerb wegen der Corona-Pandemie abgesagt.

Darum entschloss ich mich, beim diesjährigen Wettbewerb nochmals teilzunehmen. Die Arbeit hat sich gelohnt, weil ich erneut einen ersten Platz erreicht habe. Nun darf ich Ende März beim Landeswettbewerb in Heilbronn teilnehmen. Dieser Wettbewerb findet, wie schon der Regionalwettbewerb, online statt.”

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